Bleiweiß
Mit frischem Leinöl wie A:
Etwa die Hälfte der bestrichenen
Fläche mit kleinen punktförmigen
Rostflecken bedeckt.
Mit altem Leinöl wie A:
Nur bei
rostet.
Rändern
den
ange-
schwach
4.
Mit frischem Leinöl wie A:
Mennige:
' Ergebnis
am 2I.V. 21, nach I0 Monaten.
Ohne Rostbildung, keine Unter
rostung.
Mit altem Leinöl wie A:
Ohne Rostbildung,
r o s t u n g.
keine
Unter
Das Ergebnis dieser Versuche liegt in zwei Richtungen. Zunächst
bestätigt es die bekannte Tatsache, daß die Farbstoffe verschiedene
rostbeschränkende Wirkung haben, derart, daß Lithoponfarbe am
schlechtesten schützend wirkt, weil sie gar nicht verseifbar ist,
Mennige am besten und längsten. Sodann ergibt sich die Bestätigung
der geäußerten Ansicht, daß gewöhnliche Leinöl- oder Leinölnrnis-
farbe keine eigentliche Rostschutzfrage ist; ferner, daß junge Öle
weniger gut wirken als alte. Sodann zeigte sich, daß die Anwendung
der durchsichtigen Grundierung nach T e t m a y e r geringeren Rost-
Schutz gewährt als die farbige Grundierung, daß also Farbstoffe einen
Schutz des Öliilmes gegen Quellung durch Wasser bilden. Anderer-
seits zeigte sich aber am alten Leinöl und Chromolöl, daß das Öl-
bindemittel verbesserbar ist und wenn es gelingt, nach dieser Rich-
tung fortzuschreiten, das Öl zu dem Schutzmittel gegen Rostbildung
werden kann, für das man es bis vor einiger Zeit schon hielt.
Was die Entwicklung des Prinzipes zur Herstellung der Rost-
schutzfarben anlangt, so hat man vor allgemeinem Bekanntwerden
der amerikanischen und deutschen Versuche über die elektrolytische
Rostbildung und deren Verhütung sich hauptsächlich an die Ansich-
ten von Tetmayer, Landolt und Simon gehalten, daher die
Mennige als Grundierfarbe ausgeschaltet und dafür getonte Zinkweiß-
und Lithopongrundierungen eingeführt. Der Schwerpunkt wurde
also damals noch auf die Wahl der Farbstoffe gelegt. Hier nahm
man besonders auf ihre physikalische Beschaffenheit für den Deck-
anstrich Rücksicht und führte u. a. die sogenl S c h u p p e n p a n z e r-
f a r b e n ein. Auch S i l i c a t f a r b e n wurden vielfach verwendet.
Hieher gehören Farben, die mit Namen, wie B e s s e m e r f a r b e ,
Diamantfarbe, Palladiumfarbe bezeichnet sind. Ver-
suche, durch Änderungen am Bindemittel höhere Rostschutzwirkun-
gen zu erzielen, bezeichnet zunächst die S i d e r o th e n l u b r 0 s e
von J e s e r i c h nach D.R.P. 228497. Hier handelt es sich allerdings
nicht um fettes Öl als Hauptbindemittel, sondern um Goudron, das
durch chlorierte fette Öle gehärtet wird. Der Gedanke, fette Öle
zu chlorieren, wird dann im D.R.P. der Chemischen Fabrik Böh
ringer 8: Söhne in Waldhof bei Mannheim weitergeführt. Es
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