Rodach.
ROTTENBACH.
3011811113011, ostnordöstlich von Rodach; nördlich von Coburg, an der Strassc
Coburg-Eisfeld, nahe der meiningischen Grenze; 1317. 1387 Rotenbach, 1441. 1511
Rottenbach, 1528 Rotenbach, später Rotenbach und Rothenbach, in neuerer Zeit
Rot-tenbach (cf. Rottenbacher Urkunden und altes Kirchenbuch zu Rottenbach). Gruner I,
S. 243 f.; I1, S. 101; enthält einen Irrthurn auf S. 244, wie 1- Pfarrer Otto von Rottenbach (1852
-65) in der hiesigen Pfarrchronik angemerkt hat, nämlich dass die Kirche allhier a. 1441 zu einer
Mutterkirche gemacht worden sei. Die Urkunde von 1441 ist noch vorhanden und zeigt eine andere
Thatsache; danach ward mit dem Pfarrherrn von Oettingshausen das Uebereinkommen getroffen,
dass dieser jede Woche wenigstens ein Mal einen Frühmessner nach Rottenbach schicken solle. Die
Pfarrei Rottenbach wurde 1511 bezw. 1528 selbständig und späterhin vergrössert. Das alte Kirchen-
buch von Bottenbach enthält aus dem 17. Jahrhundert folgenden Passus: "Was oben gedacht, dass
Rotenbach nach Oettingshausen gehöret, so ist Rotenbach der Kirch Oettingshausen hundert Gülden
schuldig gewesen, nach Abtrag und Bezahlung aber solcher 100. fl. gäntzlich von Oettingshausen
separiret und zur ordentlichen Pfarr gemacht worden laut zweyer Quittungen Diese letzteren
sind noch vorhanden und weisen, wie das Kirchenbuch noch weiter richtig anmerkt, die Jahres-
zahlen 1511 und 1518 auf; 1511 wurde die erste Rate bezahlt, 1518 die zweite, und mit letzterem
Jahre war Rottenbach von der Pfarrei zu Oettingshausen völlig frei.
Riemann, S. 10, woselbst die Angabe: (A. Rodach); jedoch gehört Rottenbach (ebenso wie
Tremersdorf) neuerdings zum Amtsgerichtsbezirk (u. zur Ephorie f. d. L.) Coburg. Der Bach, an
dem das Dorf liegt, ist ein Zufluss der Lauter, in die er sich bei Tremersdorf er-
giesst. Die erste Deutung seines und des Dorfnamens bei Riemann: von Rodung könnte
auf den Bach passen, an dem unser Dorf sich befindet; doch ist die zweite Deutung von
der Farbe Roth vorzuziehen, insofern nämlich, als der Bach im Friihjahre,
aber auch sonst, wenn angeschwollen, durch Lehmbestandtheile ganz röthlich
gefärbt ist, während die Lauterf), da sie dem Sandboden entströmt, sich
wenig zu trüben pflegt, also nlauter" bleibt. Vergl. den Namen des nächsten
Zuflusses der Lauter: Weissbach und den von Trübenbach. Mittheilung des Herrn
Pf. Prediger zu Rottenbach.
Kirche, einst des heil. Antonius, Wallfahrtskirche, Tochterkirche von Oet-
tingshausen, seit Anfang Ü] des 16. Jahrhunderts (1511 bezw. 1528) Pfarr-
kirche. Grundriss-Form: Der ehemalige, 3,8 m lange, 4,8 m breite
Chor, auf dem der Thurmbau ruht, ist gothischer Anlage (in einer alten Urkunde
aus der Zeit zwischen 1637-1640 die Bemerkung: 1613 als der Kirchthurm
gebauet worden" An der Nordwand eine rechteckige Sacramentsblende mit
einem Eisengitter von diagonal sich kreuzenden Stäben. Jetzt ist der Raum durch
eine Zwischendecke getheilt, der untere Raum nochmals durch eine hölzerne Quer-
wand mit Thür in einen hinter dem Altar befindlichen Raum und eine Sacristei,
so dass das an der Nordseite befindliche, jetzt rechteckige Fenster sowohl der Breite,
wie der Höhe nach getheilt ist. An der Ostseite des unteren Raumes eine recl1t-
eckige Thür, daneben eine kleine, üachbogige zur Thurmtreppe. Der Raum über
dem ehemaligen Chor ist bereits 1. Thurm-Obergeschoss, mit einer Holzdecke ver-
sehen [einst, wie in Einberg im Amtsgerichtsbez. Neustadt, Herzogth. Coburg, mit
einem Kreuzgewölbe; dessen Schlussstein s. unten]. In diesem Raum sieht man den
oberen Spitzbogen-Schluss des alten Triumphbogens. Hierauf folgt ein späteres,
beschiefertes Fachwerk-Geschoss mit rechteckigen Fenstern. In diesem ist im Putz
Ü Cf. Artikel: "Unterlauter"
w) Mitthcilung des Herrn Pf.
und "Trübenbach" bei Ri e 111a n n ,
P r e d i g e r zu Rottenbach.