Rossmann.
Rodach.
ROSSfBIII, nordwestlich von Rodaoh; 1234 Rossefeld, 1317 Rosseveylt, 1340
Rossfelt, im 17. und 18. Jahrhundert Rosfeld (s. Gefasse), mit einem springenden
ROSS als Ortswappen. Gruner I, S. 241. Riemann, S. 24.
Kirche, einst der Margaretha, Pfarrkirche. Grundriss-Form: Der
4,7 m lange und ebenso breite Chor mit dem Thurm darauf und die 3,7 m
lange, 3,1 m breite Sacristei nördlich vom Chor sind spatgothisch, vom Anfang des
16. Jahrhunderts. Die Sacristei hat ein Kreuzgewölbe von kehlproiilirten Rippen,
mit einem unbärtigen (Cl1ristus?-)Kopf in dem so: gebildeten Schlussstein,
an der Ostseite eine rundbogige Ausguss-Blende. An der Ostseite eine
neuere Flachbogen-Thür, darüber ein gothisches, kleines, in den Profilen gestuftes
Rechteck-Fenster, an der Nordseite ein später vergrössertes Rechteck-Fenster. Der
Chor, von welchem eine spitzbogige, an der Chorseite mit Kehle und Wulst pro-
iilirte Thür zur Sacristei führt, hat ein Gewölbe von kehlproiilirten Rippen, welche
an der Nordost-Ecke auf einem Wappenschild (v. Rosenberg?), an der Südost-Ecke
auf einem (verstümmelten) Kopf, an der Südwest-Ecke auf einem (verstümmelten)
gekehlten Zapfen ruhen [während die Unterstützung der Nordwest-Ecke ganz ab-
geschlagen ist]. An der Ostseite befindet sich ein neueres Fenster, an der Süd-
seite ein altes, spitzbogiges mit gekehltem, dann mit Abstufung geschrägtem Profil.
Der spitzbogige, im Querschnitt so: profilirte Triumphbogen ruht auf einem
Sockel, der oben etwas abgeschrägt, dann karniesförmig gebogen, unten als Plinthe:
ß ausgebildet ist. Das 15,4 m lange, 7,2 m breite Langhaus ist spätgothisch,
aber 1750 fast neu erbaut und 1893 erneuert, dabei in den Fenstern regel-
mässig gemacht. Es hat eine Holztonne und zwei neue Emporengeschosse.
' Die neuen Fenster sind den alten nachgeahmt, doch zum Theil sehr schlank
in den Spitzbögen. An der Südseite eine spitzbogige, mit Wulst und Kehle proiilirte
Thür, rechts von ihr ein zugemauertes, ilachbogig gewesenes Fenster, darunter die
Jahreszahl: 1750. An der Westseite sind einige einfache Rechteck-Fenster unregel-
mässig vertheilt und ein reicheres altes Spitzbogen-Portal mit Kehlen und Rund-
stäben versehen, die auf gewunden geriefelten Untertheilen ruhen und sich im
Scheitel kreuzen. Der Thurm zeigt in den oberen, älteren Geschossen einige
Fensterschlitze; über einem Gesims ist das oberste Geschoss neu aufgebaut mit
grösseren Spitzbogen-Fenstern, welche von zwei Rundbogen-Fenstern mit Füllung
von Fisch-Maasswerk in den Bögen untertheilt sind. Darauf ein Achteck-Helm.
Gruner I, S. 243. Lindn er, Ans., im Rathh. zu Coburg.
Orgelbau, neu, mit zwei Posaunen blasenden Engelsknaben vom Orgelbau
des 18. Jahrhunderts.
Altar, neu, gross, von Sandstein, mit einigen Rosetten; an der Vorderseite
ein Abendmahlsrelief von Papiermasse. Dies farbig, im Uebrigen der Altar grün-
röthlich gestrichen.
Kanzel am südöstlichen Triumphbogen-Pfeiler, spätgothisch; Jahreszahl: 1661
am Fuss der stützenden Säule. Diese ist gedrungen, mit einem Schaftring ver-
sehen, mit einem Karniesglied als Uebergang zum achteckigen Fuss und eben-
solchem Glied über dem achteckigen Capitell als Vermittelung zu der einfach im
Profil: ä ausladenden Oonsole, auf welcher die Kanzel ruht. Die Kanzel, vom