Rodach.
HELDRITT.
MÄHRENIIAUSEN.
Kirchhof. Thor der Südseite, östlich von der Kirche, ein Flachbogen auf
Pfeilern, daran einige Namens-Buchstaben und: 1'743. Stein. Das Westthor des
Friedhofs zeigt je eine V4 m hohe Steinvase auf der Steinsäule und über der
Thür, auf dem flachen Querstein ein Steinkreuz, V2 Ill hoch, mit einem gut hand-
grossen Christusgesicht in Haut-Relief, statt ganzem Cruciiixils, von packendem
Leidensausdruck und rührender Schönheit. Mittheil. des Herrn Pfarrer Derks in Elsa.
Grabkreuz, aus dem 18. Jahrhundert, mit Ranken; Schmiedeeisen.
Ehemal. SOHIOSS, Stammsitz der einst berühmten, weit verzweigten,
laegüterten Familie v. Heldritt, deren Viele in der thüringischen Geschichte in
kriegerischen und staatlichen Stellungen hervortreten; 1732 Herrn E. Amstätter
v. Zwernbach und Grabeneck, Ende des 19. Jahrhunderts dem Geh. Staatsrath
v. Butler und seiner Schwester Frl. Joh. v. Butler gehörig; ein neues, grosses,
doch schmuckloses Gebäude, mit einem Wappen aussen über der Eingangs-Thür,
V0l1 1819. Gruner I, S. 238; II, S. 98.
[EhemaL
Rittergut
Hendel,
dann
Hendrich
Gruner a. a.
Gesangbuch, Gross-Folio, in Holzdeckel und Leder gebunden, werthvoller
Kunstdruck von 1560, Strassburg, Messersehmidt. Hymnologiseh werthvolle Samm-
lung der besten evangelischen Lieder und Psalmen mit Meledienangaben in alter
Notenschrift. Prachtvolle rothe Initialen. Geschenk des Patrons an die von seinen
Vorfahren gegründete Kirche und Pfarrei, 1612 gestiftet, mit Widmung und ein-
gemaltem Bildniss und Wappen des Stifters: Wolf Oh-risioff von vndt zv Heldritt
vndt Harrafz patronus der pfarkirchen zu S. Niklas daselbsten 1612. Unter dem
Wappen: Ich weiss, dass mein etc. (Auf dem Titelblatt Besitzer-Insehriften von
1608.) Das eingemalte Wappen derer v. Heldritt hat den senkrechten Balken ohne
die Ritter. Ende des 18. Jahrhunderts sass ein Schwiegersohn derer v. Heldritt,
Lieutenant v. Schmidt, auf dem Oberschloss, der Sitz derer v. Heldritt war lange
das Untersehloss mit Wallgraben und Zugbrücke (jetzt Gemeindehaus) gewesen i).
Mährenhausen, ostsüdöstlich von Rodach; 1287 hlernhusen, Merenhusen,
eines Adelsgeschlechts v. Mernhausen. Gruner 1, s. 239. Riemann, S. 31;
pot's Häuser. v. Schultes, Coburg. Landesgesch. d. Mittelalia, S. 104 Anm.
Sitz
Mar-
[Gräber in der Domänenwaldung, sogen. Bausenberg, zwischen Mährenhausen
und Schlettach, in den Jahren um 1883-1885 aufgegraben. Funde von Pfeil-
spitzen, Spangen, Haarpfeilen, Ohrgehängen, Münzen nach Coburg in die Sanamlung
des anthropologischen Vereins gekommen; s. dessen Mittheilu Coburg, Dietz 19,35]
t) Die Familie v. Schmidt besteht wohl noch, da ich letzten Herbst um Stammbaumnachrichten
von einem Interessenten aus Stuttgart angegangen wurde , und der erwähnte Lieutenant v. Schmidt in
württembergischen Diensten stand. Vielleicht ist das Wappen mit dem laufenden Hund das Schmidüsche.
Mittheilung des Herrn Pfarrer Derks in Elsa.
Bau- und Kunstdenkm. Thüringens. S.-Gohurg und Gotha IV. 4