Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

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ELSA. GAUERSTADT.  Rodach. 
 
[Woh nhaus, vordem Herrn Mich. Lut-z gehörig gewesen, Fachwerkbau mit 
sichtbarer Holzconstruction, aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, nach Herrn 
Pf. Derks dem Hause in der Oberen Thorstrasse Nr. 1 zu Heldburg gleichartig 
gewesen, dann Herrn Christ. Schunk gehörig, durch Neubau 1890 beseitigt] 
Im Besitz der Gemeinde: 
Urkunde mit 3 Wachssiegeln, 
Fürstl. 
Lehnbrief 
Mühle, 
VOI1 
1554. 
Gauerstadt, südöstlich von Rodach; 838 Gunbrahtesstat, wo Gitter des ver- 
storbenen Grafen Asis dein Kloster Fulda geeignet wurden (Dobenecker, Reg. I, 
Nr. 173), 1171 Guberstadt, Parochie, vom Bischof Herold von Würzburg dein Stifte 
Mönchröden geschenkt (Dobenecker, Reg. II, Nr. 428), doch bezüglich der obersten 
geistlichen Gerichtsbarkeit bei Würzburg verbleibend, Sitz eines Adelsgeschlechts 
v. Guberstarlt, 1317 und 1340 Guberstadt, 1516 Gauberstadt, gehörte 1469 dem 
Ant. v. Rosenau, nach dessen Tode es heiinfiel.  Gruner I, S. 236; II, S. 97.  
Riemann, S. 28: Gumbrechfs Stadt.  v. Schultes, Coburg. Landesgesch. d. llIittelalL, 
S. 103 Anm. 
Ki P0116 [als Pfarrkirche schon 1071 und 1171 erwähnt, s. Ortsgesclr]. 
Grundriss-Form:   Die Sacristei, früher Chor, welche den Thurm trägt, 
ist 4,8 m lang, 4,4 m breit, das jetzt als Altar- und Gemeinde-Raum dienende 
Langhaus 22,4 m lang, 10,3 m breit; in der südlichen Ecke zwischen Chor und 
Langhaus ein neuer kleiner, geputzter Vorbau für die Treppe. Der ganze Thurm- 
bau ist spatgothisch, mit späteren Veränderungen. Die Sacristei hat ein Kreuz- 
gewölbe von kehlprofilirten, unmittelbar aus den Ecken wachsenden Rippen und 
im Schlussstein einen gemeisselten ClIFiStIISIKOIJf. An der Nordseite befindet sich 
jetzt eine Flachbogen-Thür, an der Ost- und Süd-Seite je ein flachbogiges Fenster 
des 18. Jahrhunderts. Aussen geht der Thurm glatt durch bis zur Höhe von 60 m. 
In ziemlicher Höhe befindet siclran der Nord-, Ost- und Süd-Seite je ein schmales, 
rechteckiges Fenster aus dem Mittelalter (zum Theil etwas verbreitert); im obersten 
Geschoss an der Nord- und Ost-Seite zwei etwas profilirte flachbogige Fenster des 
18. Jahrhunderts, an der Ostseite links noch ein rechteckiges, an der Südseite 
rechts ein flachbogiges und links ein spitzbogiges, doch erst wohl des 16. oder 
17. Jahrhunderts, an der Westseite ein ebensolches Spitzbogen-Fenster, nur halb 
das Dach des Langhauses überragend (welches demnach vordem niedriger war). 
Darauf ein schlanker Achteck-Helm. Die Sacristei ist jetzt durch eine Wand, in 
welcher sich eine Thür befindet, von dem Kirchhaus getrennt, welches 1797-1800 
neugebaut worden ist. Es hat eine flache, geputzte Decke. Zwei Emporengeschosse 
auf ionischen Holzpfeilern laufen um die Nord-, West- und Süd-Seite. An der 
Ostseite ist vor der Thnrmwand rechts und links je ein Rundbogen, in der Mitte 
ein niedriger Flachbogen auf capitelllose Pfeiler mit theilenden, ionischen Halb- 
säulen davor gesetzt. Vor diesem Holzbau springt in der Mitte die Kanzel aus 
Holz vor, rechteckig mit abgeschrägten Ecken, an denen Pilaster vortreten, darüber
	        
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