Vorbemerkung.
Die ehrwürdige V este, welche seit Jahrhunderten das gefeierte Wahrzeichen
des coburgischen Landes bildet, ist im Laufe der beiden letzten Jahrhunderte
wiederholt der Gegenstand historischer Forschung gewesen. Die Untersuchungen
von Hönn, v. Schultes, Karche, v. Kawaczynski. v. Zehmen, Eber-
hardt, Puttrich, Heideloff, Franz Riemann, Karl Kötschau,
Johannes Lossnitz er, Berbig, J ohannes Luther, Oelenheinz und
E r n s t T i e d t, ferner die handschriftlichen Notizen von L u d w i g H e r m a n n
und die baugeschichtlichen Untersuchungen des Regierungs- und Baurathes Phili-
b e rt im Jahre 1905 haben über einzelne Gebiete aus der Geschichte der Veste,
über die Bauwerke und Kunstsammlungen der Veste wichtige Aufschlüsse gebracht.
Die erste zusammenfassende architekturgeschichtliche Untersuchung der Bau-
werke der Veste hat B o d 0 E b hardt in einem Abschnitte seines Werkes „Deutsche
Burgen" unternommen. Mit den fachmännischen Kenntnissen des Architekten hat
Ebhardt die einzelnen Bauten untersucht und auf Grund umfassender Kenntniss
der deutschen Burgen- und Festungsbaukunst die hauptsächlichen Bauperioden ge-
schildert. Hier sind auch zum ersten Male die wichtigsten handschriftlichen
Urkunden zur Geschichte der Bauten der Veste wiedergegeben, welche K arl
K ö t s eh au aus den Handschriften des Sachsen-Ernestinischen Gesammt-archivs
zu Weimar erforscht hat.
In den nachfolgenden Blättern ist nunmehr die Veste Coburg mit ihren
Bauwerken und Kunstsammlungen zusammenfassend und mit einer möglichst.
grossen Anzahl von Abbildungen aus alter und neuer Zeit geschildert worden.
Lebhaften Dank schulde ich dabei den Mittheilungen des Vorstehers der Kunst-
sammlungen der Veste, Major Johannes Lossnitzer, welcher besonders über
die Festungsbauten und über einzelne inhaltreiche Gebiete der Sammlungen Auf-
schluss gegeben hat. Für die (ieschiclite der Veste sind vor allen Dingen die
Forschungen des Oberschulrathes Dr. Franz Riemann verwerthet, welche der-
selbe in seiner (leschichte der Stadt Coburg in Heft XXXII der „Bau- und Kunst-
denkmäler Thüringens", Jena 1906. niedergelegt hat.
Für die Durchsicht und Ergänzung der Druckbogen sage ich an dieser Stelle
meinen verbindlichsten Dank den Herren Major Lossnitzer, Oberschulrath
Dr. Riemann, Schulrath Prof. Beck, Herzoglicher Archivar Dr. Krieg. stud.
phil. Max Lossnitzer und Friedrich Eberhardt in Coburgfferner dem
Herzoglichen Oberbibliothekar Prof. Dr. Ehwald in Gotha und dem Museums-
director Dr. Swarzenski in Frankfurt a. M. Nur durch die Mitwirkung der
einzelnen Specialforscher war es möglich, von dem vielseitigen Inhalt der ver-
schiedenen Kunst- und Alterthümer-Sammlungen der Veste an dieser Stelle ein
charakteristisches Gesammtbild zu geben.
Georg
Voss.