Coburg.
WIESENFELD. ZIEGELSDORF. 473
3 G1 0 c k e n
mit: Avc Maria etc.
[alte
1896
geschmolzen].
1897.
Gruner
S. 220 über eine Glocke
Ehemal. Rittergut. Dasselbe wurde vom Herzog Albrecht 1688 dem
Geheimrath Freiherrn v. Born gegeben, nach seinem Tode 1694 von Borns Sohn
auf Moggenbrunn etc. an Joh. Chr. Gärtner von Gestungshausen verkauft, doch
mit Ausnahme der Hohen Gerichte, Patronatsrechte und Niederjagtl. 1697 verkaufte
Gärtner und sein Schwiegersohn Hagel das Gut an den in Küstrin geborenen,
von schottischen Voreltern (Scheres) stammenden, in Deutschland Zieritz genannten
Coburg. und hess. Geheimrath und an den GehSecretär Joh. Seb. Christen, dessen
Antheil jedoch Scheres 1700 auch an sich brachte. Als er 1704 starb, vermachte
er (wie sonst Gelder zu Stiftungen in Coburg, Wiesenfeld, Beierfeld und Darmstadt,
seine Bibliothek und Münzsammlung nach Coburg, s. Zeughaus) sein hiesiges
Schloss als Stiftsgebäude zur Altersversorgung für Männer. Es ist ein
einfaches, grosses Gebäude, mit rechteckigen Fenstern, in einem Erdgeschoss
und einem Obergeschoss. Rundbogige. hohe Einfahrt mit vortretenden Quadern,
mit: 1734 (vom Hauptbau oder einem Umbau) und dem Wappen des Erbauers im
Schlussstein. Im Flur des Obergeschosses (zugemauerte) Kamine mit Ohren und
Fascien. Grun er I, S. 219; IV (Ortloff), S. 65ff.
Grabstein im Erdgeschoss-Flur, aus der Kirche nach dem Brande von 1896
hergekommen; Inschrift für den Kanzler Joh. Zieritz-Scheres, T 1704, in ovaler
Akanthus-Umrahmung, oben Wappen und weinende Engel; schlecht, in zwei Stücke
gesprungen und beschädigt. Ludwig, Ehre des Oasim. acad. I, S. 303. v. Schultes,
Saali-Cob. Landesgesch. d. neueren Zeiten, S. 169 mit der vollständigen Inschrift: Accede lzospes
(tdsta. Heric rcquiezn. innen-i! corpus Jocmvzxis Cmzrrul'z' (In Scheres, gwztilifvfo nomine; Scoto-Britmzvzo,
vel ZIERITZ adscititio 1'120.90 cf um march-icr) Gernzano. Qm" in onajoribus, nobvilibus
aß baronibus, pc-rqrjrinus, ipso efvnperii Ronzand cques facius per mznos (unplvlzts XXX. In consrlzTis
Status infimis cf jurltcvlis sunmzis Bay-ruflzivzo, Coburgico et Darznstcidino, membrzanz ef Caput, Can-
cellctr-ius cf rlirecior ub-icuvzquc fuii, sturlio inquilinus e! corzduclor, fandcvz in vico hoc Wiesen-
felrlcazsz" man mm tcerresfre vivendi elomßicliliuvn, quam subterrraneztvn corpori langwido dornritorizun
conzparamÜt et A. Uhr. MDOCI V. r]. III Nrm. Septembr. -1n0ric72.s rlonxum a. sc eaastrztctatzn cum maxivncl,
bonoruwvz pa-rfe, pfis usibzts fesfazncnto roliquif. Vixit (um. LXII. Mcns. IX. (Z. XXVIII. Abi Hospes,
et prdriatc Coclcslis memor in form pcrcgrzbtetrc.
Gemälde im Saal des Obergeschosses, Brustbild von Scheres-Zieritz.
Ziegelsdorf,
Lauter gehörend,
zum Gericht
S. 37.
südwestlich von Coburg; vielleicht 1295 Ziehendorf,
1783 Zieckelsdorf. Gruner I, S. 222. Riemann,
Rittergut. Besitzer zu Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts
v. Volderndorf (Felderndorf), v. Stettner und Wardein (s. Schrank, Kelche); Leutnant
Freiherr Werner v. Seebach, danach Frl. Ida Fries.
Schloss, in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts mit Benutzung älterer
Theile in gothischem Stil, mit Zinnen umgebaut. Im Erdgeschoss ist eine Thür
zwischen Flur und einem Zimmer rechteckig, auf der einen Seite mit Ab-
stufungen und Rundstaben proiilirt und im Sturz mit der Jahreszahl: 1725 und