Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

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Coburg. 
WEISSENBRUNN. 
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in der westlichen Blendmauer jetzt eine rechteckige Thür, in der südlichen ein 
flachbogiges Fenster. An der Ostseite ist ein Flachbogen-Fenster angeordnet 
(aussen darüber die Spur eines früheren Rundbogens), an der Nordseite eine recl1t- 
eckige, früher spitzbogige Thür und ein Flachbogen-Fenster. Ueber der Thür 
aussen eine 'l'afel mit der Bau-Inschrift: llnno bomiuülo ccccc octauo  bominica. 
Docem iocunbitate  inceprummftprefens opus, oben und an den Seiten umgeben 
von einer kleinen schützenden Einfassuilgsprofilirung, welche sich an den Ecken kreuzt. 
Ein mit eingebogener Schräge und kleinerer Schräge profilirtes Sockel- 
gesims lauft um den 'l'hurn1. Drei gothische Zwischengesimse und ein oberes 
Abschlussgesims theilen den gothischen Thurmbau in vier Geschosse. An der 
Südseite reichte der Sacristeibau, dessen zugemauerter Bogen zum Chor sichtbar 
ist, bis in das 1. Thurm-Obergeschoss; an der Nordseite ist im 1. Thurm-Ober- 
geschoss eine Lichtspalte angeordnet, mit kleinem flachen Bogen in der oberen 
Leibung gehauen. Dies deutet auf Bauthätigkeit am Thurm, die bereits in die 
zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts fällt. Im 2. Obergeschoss ist an der Nordseite 
eine ebensolche Oeffnung vorne oben mit einer mir unklaren Thieriigur verziert, 
an der Ostseite eine Lichtspalte mit Schweifbogen gedeckt. Im 8. Obergeschoss 
ist an der Ost-, Nord- und Süd-Seite je ein grosses, zweitheiliges Spitzbogen- 
Fenster mit spatgothisohem Maasswerk angeordnet worden, von denen das süd- 
liche seinen Mittelpfosten verloren, das ilördliche und östliche ihn in Holz 
wieder ersetzt erhalten hat. Auf dieses Geschoss folgt ein im 18. Jahrhundert 
aufgesetzter. achteckiger, gequaderter, fensterloser Aufsatz; darauf ein um 1860 
neu hergestellter, derber Achteck-ILIelm. [An der Südseite des Thurmes war in 
späteren Zeiten ein Schulhaus angebaut, welches um 1830 abgebrochen wurde. 
Die Spur seines steilen Daches, welches vom 1. bis  Obergeschoss des Thurmes 
reichte, ist an diesem, auch in den abgebrochenen Stellen der Gesimse erkennbar] 
Das Langhaus hat zwei Emporengeschosse auf Holzsaulen und eine geputzte 
Flachdecke mit kleiner Voute. Die langen, regelmassig angeordneten Fenster- und 
die an jeder der drei freien Seiten in der Mitte (unter kürzeren Fenstern) befind- 
liche Thür sind flachbogig, mit vortretendem Schlussstein versehen, aussen rosa 
mit etwas Weiss und Gelb dazu gefärbt. An der Thür der Nord- und Süd-Seite 
tritt in der Mitte oben eine Console vor und darüber das so: fx gebildete 
Gesims; über dem der Südseite ist eine Tafel mit lateinischer, auf den Bau von 
1753 und 1754 bezüglicher Inschrift eingelassen. Die Westthür ist in reicherer 
Bildung von ionischen Pilastern eingefasst, welche mit einer Mittelconsole zusammen 
ein verkröpftes Gebälk tragen; ein gebrochener Flachbogen-Giebel darauf umschliesst 
schräg gestellte Schnörkelschilder mit dem Namenszug des Franz Josias und dem 
Rautenkranz-Wappen, sowie eine Krone über den Schildern. Das Fenster über 
dieser Thür ist unten von volutirten Streifen eingefasst, oben mit einem Gesims: 
fL bedeckt. Aussen zieht sich um das Langhaus ein gutes Sockelgesims 
(eingelegter Wulst, zurücktretende Kehlung). Die Ecken sind von dorischen Pilastern 
eingefasst. 
Grüner I, S. 218; III, S. 55.  Lindner, Ans., im Rathhaus zu Coburg. 
Orgelbau, ziemlich gross, mit etwas Roccoco-Schnitzerei. 
Altar, mit seitlichen Kniebrettern, daran die [zum Theil abgebrochene] In- 
schrift: Simon Elzrliclzer von Fombaclz 1755. Holz.
	        
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