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Coburg.
SGHLETTACH.
SEIDMANNSDORF.
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Schlettach, westlich von Coburg, 1245 Sledde,
Sleitech, 1516 Schlettach, früher zum Gericht Rodach
II, S. 103. Riemann, S. 16: Slate : Schilfrohr.
1267 Sletech, 1317 und 1340
gehörend. Grun er l, S. 247;
Pfarrkirche. 1621 noch wohnte der Pfarrer Schuchhardt in Schlettach.
Die Kirche wurde im dreissigjährigen Kriege, wahrscheinlich in den dreissiger
Jahren, zerstört. Ein Gebäude daneben hiess der Klosterhof. Tochterkirche von
Schlettach ist die Kirche zu Weitramsdorf.
Seidmannsdorfl ostsüdöstlich von Coburg; 1075 Sithmarsdorii, kirchlich der
saalfelder Abtei unterstellt (D0benccker,Reg.I, Nr. 913;, 1125, 1126 als dem Kloster
Saalfeld gehörig bezeichnet (Dobonecker. Reg. 1, 1193, 1205), 1289 Sitmarsdorf, von
Heinr. v. Sonneberg und Hermann v. Pfannenstein mit Bewilligung des Abtes
von Saalfeld als Lehnsherrn dem Kloster Sonnefeld gegeben, 1325 Seidmarsdorf,
1539 seidmannSdüfÜ. Hön n I1, Kreysig, Beyträge z. Sächs. Histor. V, 1761,
S. 308, nach Schoettgen u. Kreysig, Diplomat. III, S. 653. Riemann, S. 35.
Kirche, Pfarrkirche. Grundriss-Form: Der Chor ist 8,1 m lang,
5,7 m breit, die Sacristei nördlich daran, die den Thurm trägt, 3,3 m lang, 4,2 m
breit, das Langhaus 9.4 lIl lang, 7,4 m breit. Die Kirche ist die schönste Dorf-
kirche des Bezirks, frei gelegen, vortrefflicher Quaderbau von regelmässiger, spät-
gothischer Anlage aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Sie soll aus einer
Kapelle vergrössert sein, die vielleicht im unteren Theil des Chores zu suchen ist;
doch wirkt die jetzige Kirche einheitlich (abgesehen von späteren Veränderungen
an Fenstern und Thüren etc). Thurm und Langhaus deuten in der Fügung
aussen auf gleichen Baubeginn, wenn auch das Langhaus später vollendet sein
mag. Die Sacristei hat eine gewölbte Decke, an der Westseite ein altes, kleines,
schmal-rechteckiges Fenster, an der Nordseite und der Südseite (zum Chor) jetzt
eine ilachbogige Thür. Der Chor hat in einem Schlussjoch und einem Langjoch
je ein Kreuzgewölbe von so: U prolilirten Rippen und mit Rosetten an den Schluss-
steinen, in deren östlichem ein Löwe mit einem Schmetterling auf dem Rücken. im
westlichen ein Einhorn gemeisselt ist. Die Rippen ruhen auf Dienststücken (Wand-
säulen); von diesen sind die der östlichen Ecken und der mittlere Dienst der Nord-
wand jetzt auf den Balken einer den Chor entlang geführten Empore abgebrochen, das
mittlere Dienststück der Südseite hat seine alte Unterstützung, ein Capitell über
einer als jugendlicher, gelockter Kopf gebildeten Gonsole, behalten; der nordwest-
liche Dienst ist unter dem Rippenanfang abgebrochen, weil hier in den Triumph-
bogen-Pfeiler eine Oeilnuilg zur Verbindung der Nordempore des Chores und des
Langhauses regellos gehauen ist; der südwestliche Dienst ist dicht unter dem Ge-
wölbeanfang abgebrochen, weil hier in den Triumphbogen-Pfeiler eine Oeffnung zum
Durchgang von der im Chor befindlichen Kanzeltreppe zur Kanzel ebenso unregel-
mässig gehauen ist. Eine so: H", überdeckte, an den Kanten geschrägte Thür