Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

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SCHEUERFELD, 
Kirche. 
Rittergut. 
Coburg. 
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Gotteskasten, auf dem Dachboden, ausser Gebrauch, gothisch, Eisen- 
beschlag mit S-förmig gebogenen Abzweigungen (Lilienmotiv). 
Gedenktafel oder Theil einer solchen, an der Ostwand des Langhauses 
befestigt; laut Unterschrift für des coburgischen Geheimeraths und Hofgerichts- 
assessors Joh. Christian Merclin Gattinnen Helena, 'l' 1615. und Anna, T 1624 und 
ihn selber, gestiftet von ihm  und den Kindern. Gemälde des Gekreuzigten, 
welchen die Familie Merclin verehrt: die Gestorbenen weiss gekleidet und mit 
rothen Kreuzen bezeichnet; die Wappen des Vaters (gevierteter Schild, in jedem Feld 
eine aufrechte Lilie mit einer umgekehrten durch ein Band verbunden) und seiner 
Gattinnen zu Füssen derselben gesetzt; im Hintergrund Jerusalem in Landschaft. 
H ostien bü ch se, mit Wappen von Merclin und Umschrift: D  IOH. 
CHRISTIAN MERCLIN OOM.PAL. (Pfalzgraf), darunter: 1632. Kelch dazu, 
Sechspass-Fuss mit Wappen von Merclin. Am Knauf treten sechs Würfel nur 
wie Facetten oder Nägelköpfe vor, dazwischen oben und unten Eier abwechselnd 
mit einer Art stilisirter Blätter. Schaft sechskantig. Kuppe oben etwas ausgebogen. 
Silber, vergoldet; 17 cm hoch. 
Kelch, aus dem 17. Jahrhundert. Am runden Fuss die Wappen und Bei- 
schriften (nach Herrn Lehrer Timler): IOHANN HERMANN FREVDENBERG, 
IOHANN CASPAR WIEDEMANN, IOB WILHELM MARSCHALCH VON 
BIBERSTEIN, LEBRECHT GOTTFRIED IAHNVS, HANS GEORG VON 
HVHNERKOPF, DANIEL ISAAK FESEL OBRIST WACHTMEISTER, WOLF- 
GANG ORISTOPH ZORN VON PLOBSHEIMB OBRIST LIEVT., FRIDERICH 
RICH. AVGVST ZORN VON PLOBSHEIMB. IOHANN PHILIPP VON BONN, 
in Kreismedaillons. Knauf birnförmig. An der Kuppe: G. C. V.M. G. V.B. V. S, 
darunter das Wappen v. Merclin und ein Wappen, das das Rad derer v. Schwan- 
ditz  s. Bd. Altenburg, S. 251) und im Kleinod den Fuchs mit der Gans der 
v. Brandenstein zeigt. Silber, vergoldet; Zeichen (springendes Pferd); 22 cm hoch. 
Hostienteller mit dem Merclinschen Wappen und: G.C. V.M. V.S.H. 
Kelch, bei Krankencominunionen gebraucht, mit eingravirten Ranken und 
Blumen. Sechspass-Fuss. Silber, vergoldet; 16 cm hoch. 
Glocken: 1) Glocke mit sächsischem Wappen und Aufschrift: Gegossen- von 
Fr. Albrecht u. Sohn zu Coburg a0 1840.  2) 1892 [statt einer 1699 von Schenk 
in Coburg gegossenen] mit Inschrift: Ehre sei Gott in der Hölw, Idriede u. s. w. 
 3) 1892 mit Inschrift: Konzmct, es ist Alles bereit. 
Ehemaliges Rittergut mit Schloss; dies gehörte (s. Ortsgeschichte) im 
17. Jahrhundert der aus Würzburg stammenden Familie Merclin (vgl. Eichhof), 
1885 Herrn Geh. Justizrath Dr. Otto in Coburg, wurde 1893 an die Kirchgemeinde 
vererbt und dient als Pfarrhau s. Einfacher, doch ganz grosser Bau von 1783 
laut Angabe an der Beschieferung der Südfront im Obergeschoss. Erdgeschoss von 
Stein, Obergeschoss Fachwerk, geputzt bis auf die erwähnte beschieferte Seite, so- 
wie die Westseite. Im Innern einige Decken mit proiilirten Felderumrahmungen 
in Stuck.  Pfarrer E berhardt, Chronik der Pfarrei Scheuerfeld, Vortrag im Verein für Anthropo- 
logie und Landeskunde in Coburg, 1900.  Gruner II, S. 76 über die Merckliu.  Lindner, 
Ans., im Rathhaus zu Coburg.
	        
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