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Coburg.
SCHEUERFELD,
Kirche.
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Graf v. Wildberg, Eberh. v. Sand, die v. Burghausen, die lilarschälle v. Kunstadt,
die v. Redwitz, die v. Kotzau, die Förtsche v. Thurnau, die v. Coburg. die
v. Rosenau, Kannnerrath Zech, die v. Merclin, 1736 J. v. Uttenhoven, 1741 die
Herzogliche Kammer, 1751 Kammerconsulent A. Ohr. Brenner, im gleichen Jahr
Hauptmann C. J. Chr. v. Merclin, 1753 der weimarische Hofrath J. L. Eckardt
(1783), SOWiG die Familien Blank und ÜttO. Riemann, S. 25: Feld einer Scheuer, wohl
eher Severins Feld.
Kirche [früher Kapelle, 1100 von Siboto dem Kloster Saalfeld geschenkt,
Dobenecker, Reg. I, Nr. 991], war vor der Reformation von Sesslach, dann von Tom-
bach aus versehen worden. Nach 1544 war sie eine Filiale von Neuses. 1601
Pfarrkirche. Von 1640 ab, weil das Pfarrhaus zerstört war, wieder mit Neuses
zusammen gelegt, seit 1668 wieder selbständig.
Grundriss-Form: ] Dereinstige 3,4mlange, 3,9m breite Chor, jetzt durch
eine Wand in die Sacristei und einen Vorraum östlich davon (für die Treppe zum
Dachboden und Thurm) getheilt. ist spatgothischer Anlage, wie auch der Thurm darauf.
Im östlichen Vorraum sind unter der Tünche die Spuren der einst aufgemalten Weihe-
kreuze sichtbar (gleicharmiges Kreuz mit Kleeblatt-Enden, von einem Kreis umzogen).
An der Ostseite (Stelle des einstigen Altars) eine jetzt liachbogige Blende. Eine recht-
eckige Thür führt in die Sacristei, welche an der Nordwand noch eine rechteckige
Blende zeigt. An der Nord- und Süd-Seite des einstigen Chores je ein recht-
eckiges, schlankes, zweitheiliges Fenster mit Kehlprofilen, jetzt durch die Zwischen-
wand in der Mitte getheilt. Die Sacristei hat eine flache Decke in halber Höhe
des einstigen Raumes; über ihr wird der Spitzbogen des ehemaligen, rechtwinklig
profilirten Triumphbogens sichtbar. Seine Oeifnung ist nun zugemauert bis auf je
eine rechteckige Thür unten in die Kirche und oben zur Kanzel. Ueber dem älteren
Chor sieht man an der Ost-, Nord- und Süd-Seite je ein schmal-rechteckiges
Fenster; darüber zwei durch Gesimse getrennte Geschosse mit ebensolchen,
doch etwas erweiterten Fenstern. So weit reicht der alte, überputzte Thurmbau.
Es folgt ein gequadertes Geschoss von 1834 mit grösseren Fenstern und ein Acht-
eck-Helm. Das 1834 gebaute, 14 m lange, 8,3 m breite Langhaus hat eine geputzte
Flachdecke, und zwei, auf dorischen Holzpfeilern ruhende Emporengeschosse mit
vertäfelten Brüstungen, deren unteres auch um die Westseite herumgeht. Die
Fenster und die Westthür sind rechteckig, erstere aussen mit Steineinfassungen,
letztere mit Fascien und Spiegel. Das Innere ist 1896 gelblich gestrichen, ebenso
das Aeussere trotz anscheinend guter Quaderung (wenigstens der Ecken) geputzt
und in der unteren Hälfte gelb, in der oberen weiss gestrichen. Gruner I,
S. 209 f. Lindner, Ansicht im Rathhaus zu Coburg.
Gruft derer von Merclin unter den Sandsein-Platten vor dem Altar.
Orgelbau, von 1834, mit etwas Schnitzerei.
Kanzel an der Ostwand, 1834; Grundriss: Holz.
Gruppe der Maria mit Christi Leichnam auf dem Schooss, auf 'dem Dach-
boden, im Dunkeln schlecht zu sehen, aus dem 15. Jahrhundert, beschädigt. Maria.
im Kopf leidlich erhalten [Hals durchlöchert], ist schön im Ausdruck [Arme
fehlen]. Christus mit nach hinten übergefallenem Kopf [Nase fehlt] und offenem
Mund, mit sichtbaren Rippen, ist steif und ungeschickt modellirt [Arme und Beine
von den Unterschenkeln ab fehlen]. Holz, überlebensgross.