Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

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Coburg. 
SCHEUERFELD, 
Kirche. 
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Graf v. Wildberg, Eberh. v. Sand, die v. Burghausen, die lilarschälle v. Kunstadt, 
die v. Redwitz, die v. Kotzau, die Förtsche v. Thurnau, die v. Coburg. die 
v. Rosenau, Kannnerrath Zech, die v. Merclin, 1736 J. v. Uttenhoven, 1741 die 
Herzogliche Kammer, 1751 Kammerconsulent A. Ohr. Brenner, im gleichen Jahr 
Hauptmann C. J. Chr. v. Merclin, 1753 der weimarische Hofrath J. L. Eckardt 
(1783), SOWiG die Familien Blank und ÜttO.  Riemann, S. 25: Feld einer Scheuer, wohl 
eher Severins Feld. 
Kirche [früher Kapelle, 1100 von Siboto dem Kloster Saalfeld geschenkt, 
Dobenecker, Reg. I, Nr. 991], war vor der Reformation von Sesslach, dann von Tom- 
bach aus versehen worden. Nach 1544 war sie eine Filiale von Neuses. 1601 
Pfarrkirche. Von 1640 ab, weil das Pfarrhaus zerstört war, wieder mit Neuses 
zusammen gelegt, seit  1668 wieder selbständig. 
Grundriss-Form: ]  Dereinstige 3,4mlange, 3,9m breite Chor, jetzt durch 
eine Wand in die Sacristei und einen Vorraum östlich davon (für die Treppe zum 
Dachboden und Thurm) getheilt. ist spatgothischer Anlage, wie auch der Thurm darauf. 
Im östlichen Vorraum sind unter der Tünche die Spuren der einst aufgemalten Weihe- 
kreuze sichtbar (gleicharmiges Kreuz mit Kleeblatt-Enden, von einem Kreis umzogen). 
An der Ostseite (Stelle des einstigen Altars) eine jetzt liachbogige Blende. Eine recht- 
eckige Thür führt in die Sacristei, welche an der Nordwand noch eine rechteckige 
Blende zeigt. An der Nord- und Süd-Seite des einstigen Chores je ein recht- 
eckiges, schlankes, zweitheiliges Fenster mit Kehlprofilen, jetzt durch die Zwischen- 
wand in der Mitte getheilt. Die Sacristei hat eine flache Decke in halber Höhe 
des einstigen Raumes; über ihr wird der Spitzbogen des ehemaligen, rechtwinklig 
profilirten Triumphbogens sichtbar. Seine Oeifnung ist nun zugemauert bis auf je 
eine rechteckige Thür unten in die Kirche und oben zur Kanzel. Ueber dem älteren 
Chor sieht man an der Ost-, Nord- und Süd-Seite je ein schmal-rechteckiges 
Fenster; darüber zwei durch Gesimse getrennte Geschosse mit ebensolchen, 
doch etwas erweiterten Fenstern. So weit reicht der alte, überputzte Thurmbau. 
Es folgt ein gequadertes Geschoss von 1834 mit grösseren Fenstern und ein Acht- 
eck-Helm. Das 1834 gebaute, 14 m lange, 8,3 m breite Langhaus hat eine geputzte 
Flachdecke, und zwei, auf dorischen Holzpfeilern ruhende Emporengeschosse mit 
vertäfelten Brüstungen, deren unteres auch um die Westseite herumgeht. Die 
Fenster und die Westthür sind rechteckig, erstere aussen mit Steineinfassungen, 
letztere mit Fascien und Spiegel. Das Innere ist 1896 gelblich gestrichen, ebenso 
das Aeussere trotz anscheinend guter Quaderung (wenigstens der Ecken) geputzt 
und in der unteren Hälfte gelb, in der oberen weiss gestrichen.  Gruner I, 
S. 209 f.  Lindner, Ansicht im Rathhaus zu Coburg. 
Gruft derer von Merclin unter den Sandsein-Platten vor dem Altar. 
Orgelbau, von 1834, mit etwas Schnitzerei. 
Kanzel an der Ostwand, 1834; Grundriss:  Holz. 
Gruppe der Maria mit Christi Leichnam auf dem Schooss, auf 'dem Dach- 
boden, im Dunkeln schlecht zu sehen, aus dem 15. Jahrhundert, beschädigt. Maria. 
im Kopf leidlich erhalten [Hals durchlöchert], ist schön im Ausdruck [Arme 
fehlen]. Christus mit nach hinten übergefallenem Kopf [Nase fehlt] und offenem 
Mund, mit sichtbaren Rippen, ist steif und ungeschickt modellirt [Arme und Beine 
von den Unterschenkeln ab fehlen]. Holz, überlebensgross.
	        
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