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SCHERNEOK, Kirche.
Coburg.
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Goldleisten, die Langhaus-Decke mit Feldereinfassungen und Mittel-Ornamenten
der Felder, gelblich und bräunlich.
Lindner, Ans. im Rathh. zu Coburg.
Altar, wohl alt, von Stein.
Kanzel am südlichen Triumphbogen-Pfeiler, aus der Zeit um 1650, eigen-
artig. Auf einer Nachahmung von Felsen und Pilanzenwuchs steht eine grosse
Mosesiigur in langärmeligem, reichgefaltetein Rock und Mantel und trägt mit dem
Kopf und der erhobenen Linken das umgekehrt pyramidenförmige Trageglied der
Kanzel. Diese, vom Grundriss: g), ist an den Ecken mit den auf Consolen
stehenden, gut geschnitzten Figuren Christi und der Evangelisten besetzt.
Die Kanzelbrüstung ist an der einen Seite fortgesetzt und so entstehen noch drei
(leere) achteckig von Leisten umrahmte Felder, zwischen denen auf Consolen
Paulus und Petrus stehen. Der rechteckige, als Gebälk gestaltete Schalldeckel
zeigt an der Unterlläche das Dreieck in Strahlen und die freischwebende Taube,
an den Seitenflächen und oben etwas Schnitzerei, als Bekrönung die sitzenden
Figuren Gottvaters mit der Weltkugel und Christi mit dem Kreuz. Holz, jetzt
sandsteingrau gestrichen, mit Vergoldungen.
Lesekanzel in der Triumphbogen-Mitte, neu, sechs Seiten des Achtecks,
mit gedrehten Ecksäulen und mit Kleeblattbogen-Blenden an den Flächen. Holz.
Schrank in der Sacristei, mit: 1753.J.F., einfach.
Lehnstuhl in der Sacristei, aus dem 17. Jahrhundert; Lederpolster mit ge-
pressten Blumen und Mustern.
Opferstock, in der Sacristei, aus dem 17. Jahrhundert, mit Eisen-
beschlag.
Grabsteine an der Aussenseite der Langhaus-Südseite: Inschrift für Pf.
Joh. Phil. Schorn, i" 1711, in gebrochenem Bandwerk mit Akanthus, oben Engel,
unten Schilde mit: IN PACE und IN QVIETE (in Frieden, in Ruhe. Inschrift
für des Pf. Joh. Chr. Scharif Gattin Margarethe, T 1700, auf Vorhangwerk, mit
Engelsköpfen und Blumen. Inschrift für Pf. Joh. Christoph Scharif, "f" 1702, in
Akanthus mit Engeln, an den Ecken Schilde mit Sinnbildern, Aufsatz mit einem
(mit Schmetterlingsiiügeln versehenen) Engel, welcher ein Medaillon mit dem Knie-
stück-Bildniss des Verstorbenen hält.
'l'auf schale, Beckenschläger-Arbeit; im Boden Georg, den Drachen tödtend;
Minuskel-Umschrift, Blätterreihe; am Rand Ornamentfries. Messing.
1. Kelch. An der Kuppe gravirt: 1653, die Anfangsbuchstaben des Christoph
von Qhüna und der Catharvlna Maria von Thüzm Gebomen von Künsbcrg, sowie
beider Wappen (vgl. Kirche in Hohnstein). Am runden Fuss ist ein Fries
von abwechselnd lappigen Blättern und Zinnen gravirt, umzogen von einem aus
flachen Bogenstücken gebildeten Fries, und der Grund dazwischen gekörnt. Der
Knauf ist vasenförmigen Aufrisses, sechsseitig mit eingebogenen Seiten, an den
Flächen abwechselnd mit grösseren Eiern und mit Engelsköpfen über kleineren,
paarweise gestellten Eiern getrieben. Silber vergoldet; Zeichen (U, BDiP);
19112 cm hoch.
2. Kelch, wohl für Kranke, zierlich. An der (ungeschweiften) Kuppe ein
Wappen der v. Volderndorf (s. Ziegelsdorf; Kreuz mit durchgehendem Längsarm)
nebst: A.I.E.V. V. 1689. Sechspass-Fuss, Knauf gedrückt-