285 Coburg. OBERLAUTER. OBERWOHLSBACH.
RÖGEN.
ROSENAU.
439
Oberlauter, nördlich von Coburg.
fEhemal. K ap e l 1 e, mit Thurm, Glocke
Gruner I, S. 193.]
und Uhr,
1783 vorhanden
gewesen.
Oberwohlsbach, nordöstlich von Coburg (siehe auch Unterwohlsbach, 1340
obern Wolfeswac, zum Gericht Lauter gehörig. Riemann, S. 11.
[Wartthurm bei dem Ort, der Ueberlieferung nach vorhanden gewesen.
Ruder, Pfarrei Unterlauter 1881, S. 32.]
Lauterburg,
Burgruine,
siehe
VOTI]
auf
425-
428,
mit
Abbildung.
Rügen, östlich von Coburg; 1317 und 1340 Rogen. Riemann, S. 13: Rogds Ort.
Ehemal. Rittergut derer v. Brandenstein (im 18. Jahrhundert). [Nichts aus
älterer Zeit erhalten]
Rosenau,
nordöstlich
VOIl
Coburg.
S CMOSS. Die früher hier befindliche Burg war vielleicht der Sitz der vor-
her bei Unterwohlsbach angesessenen Grafen von Wolfeswag, welche n1it dem
(älteren) Grafen Sterker und den (jüngeren) Herren v. Schaumberg zusammen-
hingen (s. bei Unterwohlsbach). Der Name Rosenau kommt erst 1451 vor. In
diesem Jahre wurden die (vielleicht mit jenem Geschlecht zusammenhängenden)
Münzmeister (Verwalter des Münzwesens) der Grafen von Henneberg von dem
Abt zu Saalfeld ausser anderen Gütern mit den Schlössern Oeslau (im Amts-
gerichtsbezirk Neustadt, s. d.) belehnt. Heinrich v. Rosenau verkaufte den Besitz
1704 an den Geheimrath Freiherrn Vernauer von Verney in Coburg (T 1731, be-
graben in Unterlauter, s. 1721 wurde das Gut vom Herzog von Gotha erkauft
und nach Streitigkeiten mit den Herzögen von Meiningen, Saalfeld und Coburg
von Gotha behauptet. 1804 wurde es mit dem alten Klosterhofe Schweighof dem
Herzog von Coburg gegen Entschädigung überlassen.
Das jetzige, in reizend ausgestalteter Umgebunggelegene Schlösschen ist von
Herzog Ernst I. mit Benutzung älterer Theile 1809-17 in englisch-gothischem
Stil gebaut. Das Schloss dient als Sommeraufenthalt der Herzogin Marie. 1819
ist hier Prinz Albert, der Gemahl der Königin Victoria von England geboren.
Das Schloss ist im Ganzen ein ungefähr regelmassiges, von Norden nach
Süden gestrecktes Rechteck, dessen südlicher Theil aber etwas nach Westen
znrückspringt. Hier liegt der sogenannte Marmorsaal, der mit seinen gebündelten
Säulen und Gewölben (aus Stuck) in Weiss und Gold einen reichen Eindruck
macht. Der zwischen dem Saal und dem übrigen Theil des Schlosses quer
laufende, schief gerichtete und überwölbte Gang im Erdgeschoss gehört noch zu
Bau- und Kunstdenkm. Thüringens. S.-Goburg und Gotha. lV,