Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

Coburg. 
N IEDERFÜLLBACH, 
Kirche. 
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Trinkgläser, aus dem 18. Jahrhundert; Becher, von 1723, mit gemalten 
Blumen, Gewerkzeichen und Inschrift auf das Bäckergewerk;  kleine Becher 
mit Knuppen und kurzen Inschriften,  zierliche Gläser mit schlankeni Schaft, 
Kugelknauf und halbkugeliger Schale, (larin eingeschliiTen Muster, Blumen, Pal- 
metten und kleine Baulichkeiten.  
Grabmal im Park der Villa Tholuck, für den Dichter M. A. v. Thümmel, 
T 1817, Obelisk aus Sandstein, mit Lebensangaben, Sinnbildern, dem Wappen des 
Verstorbenen und Inschriften;  Denkstein für Gräfin von Corneillan, T 1822, 
mit Inschrift;  Denk stein zum Gedächtniss an den Prinzen Christian Franz 
(T 1797), mit Engel (mit umgekehrter Fackel) und Inschrift-Amthor, S. 58h, mit 
den Inschriften.  Bube, in: Thüringen u. d. Harz IV, 1841.  Pfarrer Knauer, Mittheilungen. 
Niederfüllbach, südsüdöstlich von Coburg; 1075 Vullerbach, der Abtei Saal- 
feld kirchlich unterstellt (D obenecker, Reg. I, Nr. 913), 1126 Vullibach, 1142 Füll- 
haeh mit einem Gut, das vom Michaelskloster in Bamberg an den Bischof kam, 
wie 1145 umgekehrt (Dobenecker I, Nr. 1451, 1544), 1126 O) Vullibach, 1154 Vülle- 
bach etc., 1338 nider Füllbach. zur Cent Lauter gehörig, stand unter dem Ritter- 
gut (s.  wurde 1634 von den Kaiserlichen in Brand gesteckt.  Lotz, Pfarrei 
Mupperg 1843, S. 302, Urk. von ungef.1528, nach v. Schultes.  Riemann, S. E).  v. Schultes, 
Coburg. Landesgesch. d. Mittelalters, Beil. LXVIII. 
Kirche, Pfarrkirche, aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, 
einfach. Grundriss-Form:  Das als Altar- und Gemeinderaum dienende 
Langhaus ist 12,40 m lang, 8,26 m breit. Es hat an der Nordseite zwei Emporen- 
geschosse, von denen das 1. Geschoss auf gedrehten Holzsäulen, das 2. Geschoss 
auf achteckigen Holzpfeilern ruht, welche Basis, einen im unteren Stück kräftigeren 
Schaft und Capitell haben. Das 2. Geschoss läuft auch an der West.seite entlang 
als Orgelempore, in der Mitte in drei Seiten gebrochen vortretend. Hölzerne 
flachbogige Decke mit eingeschnittenen Fenstern. An der Südseite drei recht- 
eckige Fenster. An der Westseite eine korbbogige Eingangs-Thür mit einer Tafel 
(larüber, welche über dem [einst wohl die gemalte Bau-Inschrift enthaltenden] 
Sockeltheil einen rechteckigen, von einigen prolilirten Linien umrahmten Haupttheil 
mit den Vereinigungswappen derer v. Schaumberg und v. Reitzenstein zeigt, darüber 
ein Gesims mit Zahnschnitt-Fries und Herzblatt-Stab, sowie einen mit Engelskopf 
gefüllten Dreieck-Giebel und als Bekrönung eine Kugel. Oberhalb der Thiir links 
und rechts ein breit-rechteckiges, auf einem Gesimsstück ruhendes Fenster mit 
Ohren, einer entsprechenden Höherführung (Kröpfung) in der Mitte des Sturzes 
und flachen Abstufungen (Fascien) in der Umrahmung. Das Traufgesims geht an 
der Westseite entlang; das Giebelfeld darüber (der Dachboden) ist mit zwei kleinen 
Rechteck-Fenstern versehen. Auf dem Dach nahe der Westseite ein kleiner, acht- 
eckiger, beschieferter Dachreiter mit Helm. Oestlich vom Altar führt eine Flach- 
bogen-Thür in den 2,83 m langen, 4,84 m breiten Theil der Kirche, welcher, durch 
eine Zwischendecke getheilt, unten als Sacristei, oben als eine im 18. Jahrhundert
	        
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