Coburg.
N IEDERFÜLLBACH,
Kirche.
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Trinkgläser, aus dem 18. Jahrhundert; Becher, von 1723, mit gemalten
Blumen, Gewerkzeichen und Inschrift auf das Bäckergewerk; kleine Becher
mit Knuppen und kurzen Inschriften, zierliche Gläser mit schlankeni Schaft,
Kugelknauf und halbkugeliger Schale, (larin eingeschliiTen Muster, Blumen, Pal-
metten und kleine Baulichkeiten.
Grabmal im Park der Villa Tholuck, für den Dichter M. A. v. Thümmel,
T 1817, Obelisk aus Sandstein, mit Lebensangaben, Sinnbildern, dem Wappen des
Verstorbenen und Inschriften; Denkstein für Gräfin von Corneillan, T 1822,
mit Inschrift; Denk stein zum Gedächtniss an den Prinzen Christian Franz
(T 1797), mit Engel (mit umgekehrter Fackel) und Inschrift-Amthor, S. 58h, mit
den Inschriften. Bube, in: Thüringen u. d. Harz IV, 1841. Pfarrer Knauer, Mittheilungen.
Niederfüllbach, südsüdöstlich von Coburg; 1075 Vullerbach, der Abtei Saal-
feld kirchlich unterstellt (D obenecker, Reg. I, Nr. 913), 1126 Vullibach, 1142 Füll-
haeh mit einem Gut, das vom Michaelskloster in Bamberg an den Bischof kam,
wie 1145 umgekehrt (Dobenecker I, Nr. 1451, 1544), 1126 O) Vullibach, 1154 Vülle-
bach etc., 1338 nider Füllbach. zur Cent Lauter gehörig, stand unter dem Ritter-
gut (s. wurde 1634 von den Kaiserlichen in Brand gesteckt. Lotz, Pfarrei
Mupperg 1843, S. 302, Urk. von ungef.1528, nach v. Schultes. Riemann, S. E). v. Schultes,
Coburg. Landesgesch. d. Mittelalters, Beil. LXVIII.
Kirche, Pfarrkirche, aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts,
einfach. Grundriss-Form: Das als Altar- und Gemeinderaum dienende
Langhaus ist 12,40 m lang, 8,26 m breit. Es hat an der Nordseite zwei Emporen-
geschosse, von denen das 1. Geschoss auf gedrehten Holzsäulen, das 2. Geschoss
auf achteckigen Holzpfeilern ruht, welche Basis, einen im unteren Stück kräftigeren
Schaft und Capitell haben. Das 2. Geschoss läuft auch an der West.seite entlang
als Orgelempore, in der Mitte in drei Seiten gebrochen vortretend. Hölzerne
flachbogige Decke mit eingeschnittenen Fenstern. An der Südseite drei recht-
eckige Fenster. An der Westseite eine korbbogige Eingangs-Thür mit einer Tafel
(larüber, welche über dem [einst wohl die gemalte Bau-Inschrift enthaltenden]
Sockeltheil einen rechteckigen, von einigen prolilirten Linien umrahmten Haupttheil
mit den Vereinigungswappen derer v. Schaumberg und v. Reitzenstein zeigt, darüber
ein Gesims mit Zahnschnitt-Fries und Herzblatt-Stab, sowie einen mit Engelskopf
gefüllten Dreieck-Giebel und als Bekrönung eine Kugel. Oberhalb der Thiir links
und rechts ein breit-rechteckiges, auf einem Gesimsstück ruhendes Fenster mit
Ohren, einer entsprechenden Höherführung (Kröpfung) in der Mitte des Sturzes
und flachen Abstufungen (Fascien) in der Umrahmung. Das Traufgesims geht an
der Westseite entlang; das Giebelfeld darüber (der Dachboden) ist mit zwei kleinen
Rechteck-Fenstern versehen. Auf dem Dach nahe der Westseite ein kleiner, acht-
eckiger, beschieferter Dachreiter mit Helm. Oestlich vom Altar führt eine Flach-
bogen-Thür in den 2,83 m langen, 4,84 m breiten Theil der Kirche, welcher, durch
eine Zwischendecke getheilt, unten als Sacristei, oben als eine im 18. Jahrhundert