NEUSES,
Kirche.
Privatbesitz.
Coburg.
Gebälk und Flachbogen-Giebel, in dessen Feld Schilde mit dem Rautenkranzwappen
und den verschlungenen Anfangsbuchstaben: E.F.D.S. von Roccoco-Verzierung
umgeben sind. Gruner I, S. 205; III, S. 51. Koch, sowie Lindner, Ansicht im Rath-
haus zu Coburg.
Kanzel, am südlichen Triumphbogen-Pfeiler, aus dem Anfang des 19. Jahr-
hunderts, sechs Seiten des Achtecks; an den Flächen geschnitzt Blumengehange,
an der Vorderliäche auch ein Kreuz und die aufgeschlagene Bibel. Holz, weiss
mit Vergoldungen.
[Figur der Maria und zweier Heiliger links neben der Kanzel, aus Stein,
1783 dagewesen. Gruncr I, S. 205.]
Kelch, aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, schön, von kräftiger Form
und reich. Fuss sechspassförmig; am Rand ein blindes Stegmuster und Perlstab;
an einem Passfeld ein Wappen (3 Hirschgeweihe). [Ein anderer Wappenschild
scheint abgebrochen] Am oberen Fusstheil ein Fries von nasenbesetzten Rund-
bögen mit Lilienspitzen. Am Knauf Würfel mit: IHESVS; dazwischen Flachen
mit mannigfachen, durchbrochenen Maasswerken; durchbrochene Maasswerke auch
an den sechskantigen Schafttheilen über und unter dem Knauf. Kuppe im unteren
Theil umlegt mit einer Hülse, welche maassiverkartig ausgeschnitten ist und oben
mit einem, dem am Fuss befindlichen gleichen Fries schliesst. Silber, vergoldet;
211], cm hoch. I-Iostienteller mit Weihekreuz.
Kelch. Inschrift an der Kuppe oben: DAS BLVT IESV CHRISTI etc.
IOH. I, IOHANNES CHRISTIAN SEISSINGER AVF BERTELSDORF ANNO
CHRISTI MDCXCIX (1699). Fuss sechspassförmig mit gravirten Ornamenten;
Knauf apfelförmig; sechsfach gebuckelt. Silber, vergoldet; 24 cm hoch. Hosticn-
tellcr laut Inschrift ebenfalls von J. C. Seissingcr auf Bertelsdorf verehrt.
Glocken: 1) Um 1510 wohl von Rosenberger; maria virgo virginvux inrcc:
cebe pro ltobiß ab bominvm (Maria Jungfrau der Jungfrauen, tritt für uns ein
bei dem Herrn); zwischen den Worten eingegossene Glöckchen, Kreuze, Halb-
figürchen Maria mit dem Kind im Strahlenkranz; Fries von sich schneidenden
Rundbögen mit Lilienspitzen; am Mantel ein grösseres Relief der Maria mit dem
Kind bezw. eines des heiligen Michael als Drachentödters, in einem schweifbogigen
Tabernakel; 94 cm Durchmesser. 2) und 3) 1893. Gruner I, S. 205 über die
erste Glocke. Pfarrer Knauer, Mittheilungen, über die älteren Glocken (1717 von Joh. Melch.
Derck in Coburg, 1612 von Melch. Möringk in Erfurt) und deren Inschriften
Marmorbiiste des Dichters Rückert, der hier von 1848 bis zu seinem
Tode 1866 gelebt hat, ein Werk des Bildhauers Ed. Müller aus Coburg.
Im Besitz des Herrn Pfarrers Knaller:
Zuckerschale, mit Roccoco-Mustern getrieben in Silber; Zeichen (dresdener
D unter den Kurschwertern und Krone; GF, darunter M).
Kästchen aus dem 17. Jahrhundert, in Kofferform; Silberliligran in zier-
lichen ltlustern, besonders der Rosettchen, welche aufgelegt sind, wie auch solche
als Füsse dienen. Vorlegeschlösschen mit einer Koralle.
Kaffeegeschirr, 18. Jahrhundert, hübsch mit Blumen bemalt; Porzellan,
mit Zeichen (wohl meissener). Teller, bemalt, chinesisches Porzellan aus altem
Besitz der Familie.