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Coburg.
N EUSES,
Kirche.
433
G r a b s te i n;
Engelskopf.
Inschrift
V01]
1680,
in
Einfassung
mit
Trauben
und
einem
der
W 0 h I1 h a U S N r. 4. Erdgeschoss
einen der beiden Rundbogexl-Thüren
zum
VOll I
Theil
1604;
von Stein, laut Inschrift an
Obergeschoss neu, Fachwerk.
NGUSGS bei Coburg, nördlich von Coburg (öfter vorkommender Name); wohl
nicht das Niuseze, wo 914 Kloster Fulda vom Edlen Günther Güter erhielt
(Dobcnecker, Reg. I, Nr. 322), Nuseze, Nuesetz. wo 1288 und 1289 Güter (nicht das
ganze Dorf) von denen v. Sclnneheim, v. Ragenberg, v. Pfannenstein den Klöstern
Langheim bezw. Sonnefeld gegeben wurden (v. Sehultes, Cob. Lanclesgesch. d. Mittel-
alters, Urk. XIX, XXI; Kreysig, Beytr. V, S. 308), 1291 NGLISGZ, 1305 NGUWOSGS,
1340 zur Cent Lauter gehörig.
Faber, Aquarell von 1820, in der Veste-Sammlung. Gruner I, S. 203 ff.; II, S. 81;
lll, S. 50. Riemann, S. 26. Ruder, Pfarrei Unterlauter, S. 3.
Kirche, Pfarrkirche. Grundriss-Form: Der Chor, der den Thurm
tragt, ist 4,7 m lang, 4,4 m breit, das Langhaus 14 n1 lang, 8,6 m breit. Nördlich
vom Chor eine Sacristei von Fachwerk. Der Chor hat ein hochgothisches Kreuz-
gewölbe von Birnstab-(kßRippen mit rundem Schlussstein. Die Rippen ruhen an
den Westecken auf Diensten, welche (verstümmelte) Basen und darunter Sockel
haben, an den Ostecken auf Consolen, welche früher auch Dienste unter sich hatten;
die nördliche dieser Consolen ist unten glatt abgeschnitten und mit einer Rosette
verziert worden, die südliche Console aber regellos abgeschlagen. Die Dienste
sind breiter, als den Rippen entsprechen würde, auch oben am Rippenanfang un-
vermittelt; sie sind also nur für das jetzige Gewölbe benutzt, alter als dasselbe,
vermuthlich romanisch. An der Ost- und Süd-Seite je ein rechteckiges Fenster, in
seiner jetzigen Form von 18723; an der Nordseite eine ebensolche Thür zur Sacristei.
Die ThurIn-Obergeschosse zeigen von dem mittelalterlichen Bau her noch mehrere
Fensterschlitze; dazu kommen grössere, rechteckige Fenster späterer Zeit, regellose
Löcher, welche zum Durchstecken von Balken gehauen, dann nicht wieder zugemauert
sind; darauf folgt ein Achteclz-Ilehn mit Dacherkern an den vier Hauptseiten.
Der Triumphbogen ist jetzt rundbogig, rechtwinkelig profilirt und im Kämpfer
seiner Pfeiler höher als der Anfang des Chorgewölbes. Dies von dem Bau von
1785, bei welchem das Langhaus neu gebaut wurde. An seiner Nordthür steht
aussen oben (mit Weinlaub zugewachsen): Erneuert und erweitert 1785 (nach
Angabe des Herrn Pfarrer Knauer). Das Langhaus hat eine geputzte Flach-
decke, in deren Mitte Schilde mit dem Rautenkranzxivappen, mit verschlungenen
Anfangsbuchstaben des Herzogs Ernst Friedrich in einigen Verzierungen von
Stilcklinien umrahmt sind. Die Fenster und Thüren sind mit Ausnahme der Süd-
thür iiachbogig, regelmässig angeordnet. An den Langseiten je eine 'l'hür in der
Mitte zwischen den Fenstern, an der Westseite eine durch eine Freitreppe zugäng-
liche Emporenthür zwischen zwei Fenstern. Die Südthür ist als Hauptportal reicher
ausgebildet, ein Rundbogen auf Pfeilern, eingefasst von ionischen Pilastern mit