LÜTZELBUCH,
Ri ttergut.
Coburg.
Vor dem Palas endet in der Mitte der Südseite der einstige Burgweg [mit
einer der Lage nach erkennbaren Zugbrücke]. Hier sehen wir ein Stück weiter
westlich eine einstige Grabenvertiefung, die dann an dem Ende mit einer
Quermauer abgeschlossen war; jenseits steigt der Berg in natürlicher Hebung
wieder an. Nach Süden, wo der Erdboden sich zum tiefen Thal herabsenkt, waren
nur ein wenig vertiefter Graben und ein niedriger Wall hergestellt.
Jenseits des westlichen Grabens liegt auf wieder höherer Fläche die Stelle der
einstigen Vorburg. Die Fläche ist ganz mit Gras bewachsen. Sie war recht-
eckig, ziemlich lang nach Westen ausgedehnt. das westliche Ende im Abfall des
Erdbodens an der Südwest-Ecke zu erkennen. Ungefähr in der Mitte ist ein
runder Bau erkennbar, wohl eher ein Sammelbrunnen (Oisterne), als ein Thurm
gewesen. Der in die Vorburg führende Weg endete in der Mitte der West-
seite und kam von Süden her rechts herum; er lässt sich noch in einem Wiesen-
weg verfolgen.
Vielleicht ein Burggut war das rechteckige Gebäude, welches sich in Mauer-
resten südwestlich von der Burg erhalten hat. Noch weiter südwestlich ist in der
Vertiefung der Wiese ein rechteckiges Gebäude erkennbar. S0 zeigt sich das jetzt
verlassene Burgbereich als einst mit mehreren [und auch wohl noch anderen, als
in diesen Resten erhaltenen] Gebäuden besetzt, vermuthlich die Stätte einer einst
ganz beträchtlichen Ansiedelung.
Weiter südlich von dem letztgenannten Gebäude läuft jetzt ein Fahrweg von
Oberwohlsborn nach der Lauterburg zu und weiter nach Norden, ist ztber in
weitem Bogen westlich um die Burgruine herum geführt.
Faber, Aquarell 1820, in der Vestesammlung. Grüner I, S. 188 f.; III, S. 48. Lithogn,
Mitte 19. Jahrh., in der Vestesammluug. Riemann, 40. Ruder, Pfarrei Lauter, S. 29 f.
Schiffner, Sachsen 1845, Ansicht zu S. 676 (Oberlauter). v. Schultes, Coburg. Landes-
geschiehte d. Mittelalters, S. 126-128. v. Schultes, Ooburg-Saalf. Landesgeschichte III, S. 26.
Lütlßlbllßh, östlich von Coburg.
Gegensatz zu Buch bei Lichtenfels.
Riemann
Lützelbuch
Klein buch
Ehemaliges R lttß rg llt, 1530 erwähnt, im 18. Jahrhundert denen v. Branden-
stein gehörig, 1820 oder 1821 an den Staat verkauft. 1873 als Landarmenhaus
eingerichtet.
Damals zu diesem Zwecke umgebaut, ist es jetzt schmucklos, war wohl aber immer
ein einfacher Bau. Erdgeschoss von Stein, 1. (lloergeschoss zum Theil von Sfein,zi1n1
Theil Fachwerk, 2. Obergeschoss in der Giebelwand von Stein, im Uebrigen von Fach-
werk. Auf eine Bauthätigkeit vielleicht des 17. Jahrhunderts weisen Rundbogen-
Thüren von einem an der Seite befindlichen Vorraum in den Keller und im Erd-
geschoss-Flur, letztere mit Kantenabschrägungy sowie ein Stück Karniesgesilns am
Erdgeschoss an der Hinterfront. Auf Bauthätigkeit des 18. Jahrhunderts deutet die
Eingangsthür, Welche Hachbogig, mit Ohren und vortretendem Schlussstein versehen,
im Bogentheil rechteckig umzogen und mit einem Gesims abgeschlossen ist.