Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

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KETSCHENDORF, 
Rittergut. 
Coburg. 
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KßtSßhßlldüff, südlich dicht bei Coburg. 1075 Kezeildorff, kirchlich der Saal- 
felder Abtei untergeordnet (Dobenecker, Reg. 1, Nr. 913), 1100 Chezzendorf, wo 
ein Stück Land von Siboto dem Saalfelrler Kloster geschenkt wurde (Dobeneck er 
I, Nr. 991), 1217 Kessendorf, 1840 Keitzendorf, zur Cent Lauter gehörig; 1516 
Ketschendorf. 1632 Hauptquartier Wallensteins bei seiner Belagerung der Veste 
Coburg. 1634 von den Kaiserlichen unter Lamboy eingeäschert.  Gruner I, 
 80. 186  Hönn II, S. 8.  Riemann, S. 34: Gebhardsdorf.  Ruder, Pfarrei Unterlauter 
1881, S. 8.  Zehmen, Veste Coburg, S. 45. 
Rittergut, jetzt Herrn v. Mayer gehörig. 
Das frühere Schloss 1804 von der Herzogin-Wittwe Auguste Caroline Sophie 
gebaut. und lange Zeit der Sitz derselben. Herzog Ernst II. verkaufte 18438 das 
Schloss an Frau Stolz von Stolzenau, welche es abbrechen, den Hügel, auf dem 
es stand, einebnen und auf dem eingeebneten Platze ein geräumiges Schloss er- 
bauen liess. Frau v. Stolz wurde 1869 Baronin v. Ketschendorf. Seit 1872 
wechselte das Schloss mehrfach seine Besitzer und ging 1891 auf Freiherrn 
v. Mayer über f). 
Karche II, S. 161.  Lithographie: Altes Schloss. Mitte 19. Jahrh., in der Veste-Sammlung. 
Kupferstich im Schlosse, aus der Zeit um 1840, Begrüssung eines Fürsten 
(des ,Herzogs Ernst I.) mit seiner Mutter im Beisein des „her0s du nord" 
(Alexander I. von Russland), interessant wegen der Darstellung des Schlosses zu 
Ketschendorf in seiner damaligen Gestalt im Hintergrund. 
Schrank, aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, auf einem Gestell 
mit gedrehten Füssen, von Ebenholz; Klappthüren mit gewellten Leisten als 
Umrahmungen von Feldern der Form: [i , belegt mit Ornamenten unter Hinzu- 
fügung von Achat, Karnol etc. Bei geöffneten Thüren erscheint nochmals 
in der Mitte eine Klappthür mit der (neueren) in Metall getriebenen Darstellung 
der heiligen Familie, ringsum Schiebfacher, wieder mit Halbedelsteinen belegt.  
Truhe, aus dem 17. Jahrhundert, als Schrank hergerichtet (Abbildung S. 425), Ein- 
fassung von gepaarten im Schaft consolenartig gebogenen Pilastern; dazwischen zwei 
in der Einfassung mit Schildwerk und Quader-Nachahmung geschnitzte Rundbogen- 
Blenden, gefüllt mit Reliefs von Knäbehen mit Früchten.  Tisch, um 1840, 
mit hübschen Einlagen.  Schränkchen, aus dem 18. Jahrhundert; Klapp- 
thüren und Schiebfaeher mit gelben, braunen und grünen Holzeinlagen in Eben- 
holz (Thür mit figürlichen Einlagen neu).  Klappschreibkasten, Holz mit 
Einlagen und einer ovalen Mittelplatte aus Porzellan, auf welcher Amorctten ge- 
malt sind.  Kästchen, aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, Ebenholz mit 
figürlichen und ornamentalen Elfenbeineinlagen.  K astchen, aus dem 17.Jal11'- 
hundert, von Schrankform, hübsch in Theilungen und Flachenanordnung, von Holz. 
 Kästchen , mit tonnenförinig gebogenem Deckel, bezogen mit röthlicher Seide, 
die, von einer grösseren Flache verwendet, mit: 740 (1740) 11H), Blumen und 
Ornamenten bunt bestickt ist. 
Venezianischer Spie g e l. 
Stehuh r (pendule), französisch, mit Beule-Arbeit und Goldbronze, auch figür- 
Mittheiluug des 
Pfarrer 
Herrn 
Scheuerfeld. 
Eberhurdt in
	        
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