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Coburg. GRUB, Wohnhäuser.
HOHENSTEIN, Rittergut.
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Wolf, genannt Jäger. Dann hatten das Gut Fischer, dann die v. Sand, 1784 Frau
Postcolnmissar hleyen] Das Schloss ist jetzt Schulhaus. Im Erdgeschoss eine
glatte und eine proiilirte Rundbogen-Thür des 16. Jahrhunderts. Gruner I,
s. 180; 11, s. 79.
Wohnhaus Nr. l5ü, aus dem 17. Jahrhundert. Fachwerk, mit einfachen
Kreuzungen und anderen Motiven des Holzwerkes, im Giebel reicher ausgebildet;
malerisch durch eine kleine, auf Stützen ruhende Vorlaube des Obergeschosses.
WO h I1 h 3. U S N l'. 19. Fachwerk, renovirt. Erdgeschoss einfach; Obergeschoss
mit geschweiften Kreuzungen der Brüstungen, die durch Knöpfe an den Kreuzungs-
stellen bereichert sind.
BFUHIIBH, von 1720, renovirt 1879. Achteekiges Becken. Der Brunnenstock
achteckig als Pfeiler, darauf ein Sockel, darauf ein etwas geschweifter Aufsatz; an
zwei gegenüber stehenden Seiten desselben ist ein Mannes- und Frauen-Oberkörper
mit Flossen statt Armen und mit Fischschwanz statt Beinen (Triton und Nereide)
roh gemeisselt, an den entsprechenden beiden anderen Flächen die Jahreszahl:
1720, bezw. verwittert: N LORREIN SCHVLTEVS FECIT DM Dar-
auf ein neuer Knopf mit Wetterfahne, diese mit: 1896. Sandstein, die Wetter-
fahne Eisen.
Im Besitz des Herrn Kaufmann Bock:
Säbel, aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, Türkensäbel genannt (wohl
ungarische Arbeit), mit Trophäe (in der Fahne derselben eine Mondsichel), Türken-
köpfen und türkischen Zeichen; Griff von Holz, mit Knöpfen._ Parirstange versilbert,
mit Blumen und Mustern im Regentschaftsstil. Scheide von Leder mit Silber-
beschlag, daran ebensolche Muster.
(H Ü g GI in der Flur, Feuerhügel genannt,
gewesen? Pf. A. G. Albrecht, Mittheil.)
vielleicht heidnische Opferstätte
Hohenstein,
südlich
VOIl
Coburg;
früher
ZllIll
Gericht
Unterlauter
gehörend.
Rittergut. Die Burg, Castrum Hoenstein, wurde 1306 von Gräfin Jutta von
Henneberg angelegt; 1320 Hohensteyn, 1331 mit einem Burgvogt von Lichtenstein
besetzt; 1449 zu de111 Hohen Steyn mit einem Burgvogt v. Redwitz. 1456 er-
hielten die v. Lichtenstein die Burg zum Lehn von Sachsen (v. Schultes, Coburg.
Landesgesch. d. lliittelaln, Urk. OXIII) und bauten sie nach einer Einäscherung durch
v. Aufsess, v. Streitberg und andere bambergisehe Vasallen bald wieder auf. Die
Burg litt 1525 im Bauernkrieg und wurde 1556 von Herzog Wilhelm eingenommen.
1568 starb mit Wilhelm v. Lichtenstein der direkte Mannesstamm aus, das Lehn
wurde von Herzog Johann Wilhelm eingezogen, doch vom Kaiser dem Bruder des
Verstorbenen, Michael v. Lichtenstein, Dompropst zu Bamberg, für ihn und seine
Nachkommen zugesprochen. 1648 wurde das Schloss von den Schweden geplün-