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Coburg.
COBURG,
Privatgebäude.
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Aus Holz geschnitzte. offene Bogenhallen von guter künstlerischer Aus-
führung sind zum Theil noch in dem Hofe des Hauses Spitalgasse Nr. 25
erhalten. Dort steht an der einen Seite des Hofes, dem Eingang gegenüber, ein
künstlerisch sehr fesselnder Hallenbau. Die Bogenhalle des Erdgeschosses ist aus
Stein. Den Aufbau zeigt unsere Abbildung auf S. 341. Die hohen Bogenöffnungen
zwischen den schönen steinernen Rundsäulen waren ehemals offen. Jetzt sind die-
selben durch Bretterverschläge geschlossen. Von der darüber befindlichen, aus
geschnitztem Holzwerk erbauten Bogenhalle sind noch drei Bogen erhalten. Ein
Theil der Schnitzerei ist vorstehend auf S. 340 abgebildet. Darüber ist noch
eine ehemalige Gallerie aus einfacher Holzarchitektur zu erkennen. Beide Holz-
gallerien sind jetzt fast ganz zu Wohnungen ausgebaut. Auf dem Hofe befand
sich ein fiiessender Brunnen mit einem proiilirten aus Stein gemeisselten Trog.
Die Beschreibung der steinernen Bogenhalle des Erdgeschosses siehe S. 340.
Zwei Erker aus Holz-Fachwerk, das später überputzt worden ist. sind an den
Häusern Steingasse Nr. 2 und 11 erhalten. Siehe oben S. 347.
Das Haus mit dem steinernen Karyatiden-Erker und dem schönen, steinernen
Rundbogen-Portal am Markt Nr. 5, Ecke der Judengasse, ist in den beiden Ober-
geschossen aus verputztem Fachwerk. Siehe oben S. 346.
Einige verputzte Fachwerks-Bauten mit steinernen Erdgeschoss aus dem
16. Jahrhundert befinden sich am Steinweg: Das Haus Nr. 18 mit steinernem
Rundbogen-Portal, an dessen Schlussstein ein Engelskopf dargestellt ist. Das
Haus Nr. 15 mit drei gothisch umrahmten Fenstern im Erdgeschoss, darüber ein
kräftiges Steingesims. Die beiden Geschosse darüber sind aus vorgekragtem Fach-
werk gebaut. An dem Hause befindet sich die Gedenktafel für den 1814 geborenen
Germanisten Karl Frommann. Das Haus Nr. 26 11at im Erdgeschoss zwei
gothisch umrahmte, rechteckige Fenster mit zierlich ausgearbeiteten Rundstäbeil.
Darüber befindet sich ein derb gearbeitetes Zahnschnitt-Gesims. Darüber zwei
Obergeschosse aus verputztem Fachwerk. Das Haus Nr. 49 hat in dem sehr
monumentalen Erdgeschoss ein treffliches, schlichtes Portal des Barockstils mit
zwei dorisch-ionischen Pilastern, welche ein verkröpftes Gebälk tragen. Das Portal
ist im Korbbogen gewölbt. Ueber dem Erdgeschoss besteht das Haus aus ver-
putztem Fachwerk. Das Haus Nr. 9 hat im Erdgeschoss ein Rundbogen-Portal
aus Sandstein aus dem Jahre 1742 und Fenster mit verkröpften Umrahmungeii.
Die oberen Geschosse sind aus Fachwerk.
Das Haus Ketschengasse Nr. 5 hat im Erdgeschoss prächtige, hohe und
weite Kreuzgewölbe und eins der prächtigsten Portale, welche der Baroekstil in
Coburg geschaffen hat. Trotzdem sind die oberen Geschosse nur aus Fachwerk
ausgeführt. Siehe S. 351.
Kleine Johannisgasse Nr. 1. I1n Erdgeschoss ein im Korbbogen über-
wölbtes Steinportal. Am Schlussstein ein Relief mit einem Segelschiff von drei
Masten und der Jahreszahl 1732. (Siehe die Abbildung auf S. 353.) Die oberen
Geschosse bestehen aus Fachwerk.
Ketschengasse Nr. 44. Sehr weites, im Korbbogen überwölbtes Portal.
Im Schlussstein ist ein gut gemeisselter Löwenkopf dargestellt, der ein Huf-
eisen mit den Zähnen hält. Barockstil. Der obere Theil des Hauses ist aus
Fachwerk.