100 EINLEITUNG. ALTERSHAUSEN. Königsberg. 2
1542 wurden die Ortslande, mit der Pflege Coburg vereinigt, an den letzteren
gegeben. Im Schmalkaldischen Kriege erhielt Albrecht von Brandenburg-Oulmbacl1
das Amt Königsberg, nachdem er es verwüstet und genommen hatte, vom Kaiser
zu Lehn, verpfandete es aber an Wilhelm von Grumbach. Von diesem kam es
1551 an Kurfürst Moritz, weiter von diesem an das Bisthum Würzburg. Inzwischen
war Johann Ernst gestorben, Johann Friedrich I. erhielt im Naumburger Vertrag
1554 das Recht zur Wiedereinlösung des Amtes, welche Johann Wilhelm 1569
ermöglichte. Königsberg ward nun mit der coburgischen Pflege wieder vereinigt,
zu Sachsen-Weimar geschlagen, 1634 zu Sachsen-Gotha. Bei der Theilung 1675
unter Ernst des Frommen Söhnen ward Königsberg erst zum Antheil des Herzogs
Heinrich von Römhild geschlagen, 1683 zu dem des Herzogs Ernst von Hildburg-
hausen, der sich wegen Uebervortheilung beklagt hatte. Unter ihm wurden 1695
und 1696 die langen Streitigkeiten mit dem Bisthum Würzburg über die Hoheits-
Verhältnisse vieler Ortschaften durch Verträge geregelt, dabei (desgleichen 1704)
aus Geldnoth mehrere Ortschaften an Würzburg gegen Geld abgetreten und somit
1806 von Bayern in Besitz genommen. 1807 wurde das Amt getheilt und noch
eine Reihe Orte provisorisch, wie es hiess, an das Grossherzogthum Würzburg
gegeben, die somit dann an Bayern kamen; zu ihnen gehörten Altershausen und
Hellingen. 1808 wurden diese beiden Orte wieder zum Amt Königsberg geschlagen
und dieses nun von Sachsen-Hildburghausen getrennt und dem Herzogthum Coburg
zugetheilt. Die endgiltigen Bestimmungen über die „provisorischen Ortschaftent",
besonders bezüglich der Steuerverhältnisse, harren noch heute ihrer Lösung.
G. P. H. (Hönn), Sächs. Oob. Historia, 1700, I, S. 250 ff. J. W. Krause, Kirchen-,
Schul- u. Landeshistorie IV, 1754, Stadt u. Diöces Königsberg etc. R. Lotz, Ooburgische
Landesgeschichte, 1892. Rudolphi, Gotha diplomatica II, S. 290 i; über die Dörfer S. 302.
Schiffner, Besehreib. v. Sachsen etc., 1840, S. 681. v. Schultes, Coburg. Landesgesch.
d. Mittelalt. ö. E. Solger, Gesch. d. Stadt u. d. Amtes Königsberg, 1894.
(Das Verzeichniss der Kunstdenkmäler des Amtsgerichtsbezirks Königsberg i. Fr. verdankt
mehrere Ergänzungen den handschriftlichen Mittheilungen des Herrn Medicinal-Rath Dr. Solger
in Königsberg.)
Altershausen,
südöstlich
V01]
Königsberg.
Krause,
Kirche (1355 vorhanden), einst des Mauritius, früher Tochterkirche von
Prappach (im bayrischen Unterfranken), 1525 von Königsberg, 1535 von Hel-
lingen b. K., 1541 (oder 1543) Pfarrkirche geworden, 1636-1771 von Königsberg
versehen, 1771 wieder selbständig, 1865 Tochterkirche von Königsberg,
1875 von Hellingen. Grundriss-Form: Der Chor, der den Thurm
trägt, ist 4,2 m lang, 4,3 m breit, die Sacristei nördlich davon 4,2 m lang, 3,4 m
breit, -das Langhaus 13,4 m lang, 8,1 m breit. Die Kirche ist spätgothischer An-
lage des 15. Jahrhunderts, 1687 restaurirt (s. Thurm-Aufbau), 1849 und 1892 gut
restaurirt (das Langhaus 1848-1849 neu aufgebaut, mit Benutzung von Theilen
gothischer Fenster und Thüren), 1892 im Innern bemalt. Die Sacristei hat ein
(an den Fenstern zum Theil verhauenes) Tonnengewölbe. Ein mittelgrosses, kehl-