17 Sonnefeld. SONNEFELD, Kirche.
die drei Chorwände und haben vertäfelte, mit Blendmaasswerken geschnitzte
Brüstungen; hier ist der Anstrich weiss auf blauem Grund. Chorschranken mit
durchbrochenen Maasswerken, in deren Mitte die Lesekanzel im Grundriss: k)
Vortritt, sind aus Holz, weiss mit Gold gestrichen. In1 Langhaus ruhen zwei
Geschosse Emporen auf Pfosten, sind an den Brüstungen" mit Vertäfelungen und
Blendmaasswerken geschnitzt und weiss auf blauem Grund gestrichen. An der
neuen, hölzernen, in der unteren Hälfte steinernen Westwand ist die Orgel-Empore.
[Dieselbe war vorher an der Chor-Ostseite] Die Kanzel am südlichen [vorher
am nördlichen] Triumphbogen-Pfeiler ruht auf verziertem Mittelpfeiler und Consol-
Erweiterung, hat den Grundriss: k_) mit Verlängerung der einen Seite zur Treppe
hin, die Brüstungen mit Blendmaasswerken verziert, den entsprechend gebildeten
Schalldeckel mit Fialen-Bekrönung, und ist von Holz, weiss und golden gestrichen;
die Treppe, deren Wangen von Holz in braunen Tönen gestrichen sind, läuft un-
vermittelt gegen die Kanzel an. Der ebenfalls 1856 gefertigte Taufstein ist im
gothischen Stil gehalten, doch mit zum Theil frei erfundenen Verzierungen, rund,
pokalförmig, von Stein.
Nordansicht, Stahlstich um 1850, Hildburghausen, Bibl. Institut von Meyer. Faber,
S. 53 f. Krauss. Lindner, Ans. u. Lageplan, im Rathh. zu Coburg.
2 Figuren (1898 im Pfarrhaus), von einem Altarwerk aus dem Anfang des
16. Jahrhunderts, Päpste mit Büchern in den Händen, fränkischer Art, Flachrelief
in Holz, verstümmelt, mit vergangenen Farben.
Crucifix in der Sacristei, aus dem 16. Jahrhundert, mittelgross, ganz gut
geschnitzt in Holz.
2 Vortragekreuze in der Sacristei; das eine derselben aus der Mitte des
18. Jahrhunderts, mit Sonnenblumen und einem Engelskopf, eingefasst von Akanthus-
ranken, auf einem Schädel; an der Rückseite mit Muscheln. Holz.
Den Hauptschmuck der Kirche aus älterer Zeit im Innern bilden die drei
hochinteressanten, sandsteinernen Figuren auf Platten, welche, zum Theil aus
ihrer Umgebung herausgeschnitten [auch ohne Beischriften], 1856 mit übergipstein
Cement etwas restanrirt, an den Chorwänden aufgestellt sind.
1. Grabstein in der Mitte der Ostwand, der Ueberlieferung nach der des
Stifters des Klosters, Heinrich zu Sonneberg, aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts
(vgl. Grabsteine in Reinhardsbrunn, Bd. Waltershausen, S. 22 Ein Ritter, dessen
Antlitz ganz classisch gemeisselte Augen, freundlichen Ausdruck (ergänzte Nase)
und sorgfältig dargestellten Bart zeigt, steht in fast vollrund gehaltener Figur, in
gesucht eleganter, nach links mit dem Leibe ausgebogener Haltung, mit zu kurz
gebildeten Oberschenkeln, auf einer Console, welche, oben mit Kleeblattbögen ver-
ziert, die Halbligur eines (wohl fürrdes darüber Dargestellten Seelenheil) betenden
Mönches in mässigem Relief enthält. Danach wäre die Ritterfigur vielleicht nicht
die eines Grabsteines, sondern als ursprünglich stehende, vielleicht wie die etwa
gleichzeitigen Stifterfiguren im naumburger Dom und anderen sächsischen Kirchen,
als Belebung der Architektur zu denken, wenn auch dem der Helm, auf dem des
Mannes Kopf ruht, zu widersprechen scheint. Sehr sorgfältig ist seine Tracht nacl1-
gebildet. Auf dem Haupt trägt er eine dünne Eisenkappe mit Eck-Aufschlägen
(für den Helm) und herzblattförmigen Verzierungen. Der quer hinter des Ritters
Kopf liegende Helm hat Kolbenform mit puschelförniiger Spitze und eine Sicherungs-
Ilau- und Kunstdenkm. Thüringvns. S.-Unburg und (iothn IV. 7