Sonnefeld.
HASSENBERG.
Engelsknaben, welche je eines der Leidenswerkzeuge halten, auf Rankenwerken,
welche nebst Kelchgehängen und einzelnen Blumen, doch ohne weitere Zuthaten,
auch die übrige Fläche zwischen den Feldern ausfüllen. So sind die Stuckaturen
symmetrisch, weniger kraus, als sonst häufig, zart und frei von jeder Ueberladung;
am reizvollsten sind die frei herausgearbeiteten Blumenkränze und die frommen
und lieblichen Kindergesichter. Die Gemälde in den Feldern (von Westen an-
fangend und jedesmal rechts und links in der Reihenfolge): Verkündigung und
Geburt, Taufe und Auferstehung, Himmelfahrt und Ausgiessung des heiligen Geistes,
sind unbedeutend (vielleicht von SchusterP, s. Gestungshausen).
An der Nord-, Süd- und Ost-Seite des Kirchhauses sind je zwei Fenster in
Emporenhöhe nach dem Kirch-Innern hin flachbogig, aber mit einer Umrahmung
in Form eines Rechtecks, mit Ohren an den oberen Ecken und mit kleiner Ver-
längerung der Seiteneinfassung nach unten zu (ebenfalls Nachahrnungsmotiv des
Holzpfostens) umzogen, ebenfalls reizend stuckirt. Die Umrahmung ist mit
Fascien getheilt, welche classisch proiilirt und mit einem Blattstab gefüllt sind,
oben ausserdem mit Kelchgehängen besetzt. Ueber dem Sturz bildet einen Aufsatz
eine leere Cartouche, mit Fruchtgewinden zu den Seiten und kleinen Reliefs dar-
über; an den östlichen Fenstern sind dieses der Stierkopf des Lucas und der
Löwenkopf (verstümmelt) des Marcus, an den nördlichen Fenstern der Adler des
Johannes und ein Engelsköpfchen, an den südlichen Fenstern der Engelskopf des
Matthäus und ein Engelsköpfchen.
Gruner I, S. 284.
Altaraufsatz an der Ostwand des Kirchhauses, aus dem 18. Jahrhundert;
Gemälde des Auferstandenen, mittehnässig, doch in einer hübschen Umrahmung,
wohl mit neuen, in Papiermasse geformten Blumen und in einer Einfassung von
korinthischen, im Schaft gewundenen und mit Reben umwundenen Säulen auf
hohen, mit Blattwerk gezierten Postainenten und mit verkröpftem Gebälk; auf
diesem stehen an den Ecken Petrus und Paulus [dessen Schwerte fehlt] in kleinen.
Figuren, in der Mitte ein Aufsatz mit einem Wappen, wohl Kanne, vereint mit
Schilling (geviertet: 1. und 4. Kleeblatt in einem Ring, 2. und 3. Arm mit Schwert),
bekrönt von einer Christusügur. Holz, braun gestrichen, die Figuren weiss, das
Wappen farbig.
Kanzel an der südlichen Empore, aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
Auf einem nach oben stärker werdenden, korinthischen Pfeiler mit Verzierung von
Ffllßhtgehängen ruht die Kanzel, in vier Seiten des Sechsecke. vor der Empore
vortretend. An den Ecken sind grosse, schlanke Akanthuswerke von consolartiger
Schweifung aufgerißhtet, an den Flächen stehen auf Oonsolen die Evangelisten.
Holz, die Flächen gralllila, die VOPtretenden Theile weiss gestrichen (in der Art der
Wedgewood-Porzellane).
3 WappGHSChildGF, in der Sacristei aufbewahrt (aus dem Schloss?) Der
eine ist aus Holz, wohl vom Ende des 18. Jahrhunderts und ein Vereinigungs-
Wappen, vielleicht Kanne-Wasmer (links das Wappen wie am Altaraufsatz, rechts
ein Springendes Pferd); der andere aus Stuck, jedenfalls wohl aus neuerer Zeit,
das Wappen v. Lützerode (Schrägtheilung, aus drei Rauten gebildet); der dritte
wohl aus unserem Jahrhundert, ein Vereinigungswappen (links Lützerode, rechts
Adler und StierkOPÜ-